Reformation und Dreißigjähriger Krieg
1517 musste das Läutgeschoß des Turmes erneuert werden, da ein Blitzschlag den vormaligen Spitzturm zerstört hatte. Ersatzweise wurde ein Walmdach aufgesetzt, das bis heute Bestand hat. Die Kirchenreformation wurde 1530 auch in unseren Gemeinden durchgeführt. Die Kirche und der Ort waren somit evangelisch.
Dann kam 1618 der Prager Fenstersturz und mit ihm der große Krieg. Pfarrer Blank schreibt 1912 in seiner Chronik: „Der Friede von Osnabrück-Münster, welcher im Jahr 1648 dem Dreißigjährigen Krieg ein Ende machte, fand auch unsere Gemeinden in einem höchst bejammernswerten Zustand. Die meisten Kirchen standen zerbrochen und geschändet, der Altäre, Kanzeln und Gestühle beraubt und der heiligen Geräte und alles gottesdienstlichen Schmucks entleert.“ Es dauerte lange, bis sich die betroffenen Gemeinden von dieser Katastrophe erholt hatten, oft hundert, teilweise 200 Jahre.
Um so erstaunlicher ist es, dass die St. Veitskirche keine größeren Schäden erlitten hat, denn wie wäre es sonst erklärlich, dass das heute noch vorhandene, äußerst wertvolle Kruzifix von Pfarrer Peter 1867 „aus dem Staub der Vergessenheit auf dem Kirchenboden hervorgezogen wurde“.
Nur das unter der südöstlichen Ecke der Friedhofsmauer gelegene Pfarr- und Mesnerhaus war dem Krieg zum Opfer gefallen – heute steht an der Stelle ein Kriegerdenkmal.