Und wie entstand Kirchfembach?
Nach dem Vordringen der Franken von Westen her in unser Gebiet versuchten diese, durch Königshöfe ihre Eroberungen abzusichern. Einer war das bereits 903 urkundlich genannte Krongut „Cinna“ (Langenzenn). Der Fleischbedarf der Bewohner dieser Königshöfe war naturgemäß hoch, deshalb musste Vieh in erreichbarer Nähe auf der Weide stehen. Die sumpfigen Täler der Zenn und ihrer Nebenbäche waren dazu nur bedingt geeignet. Darum wurde das Vieh auf den Hochflächen gehalten, wie zum Beispiel beim heutigen Hardhof.
Nachdem es Karl dem Großen nicht gelungen war, die aufständischen Sachsen trotz des Blutgerichts zu Verden an der Aller 785 zu christianisieren, verbrachte man viele von ihnen in grenznahe Königshöfe, so auch nach Langenzenn, wo sie als Viehhirten Verwendung fanden. Nach dem Übertritt zum Christentum „erlaubte“ man ihnen, das Fembachtal zu roden, urbar zu machen und dort als Halbfreie zu siedeln.
So entstand um zirka 850 unser Dorf und vermutlich auch die erste Kapelle. Die Tätigkeit als Hirten könnte ein Hinweis auf das Kirchenpatrozinium sein, denn St. Veit war deren Schutzheiliger.
Die erste urkundliche Erwähnung nennt 1150 einen Ekkehard de Vuenbach als einen der fünf Mittelsmänner, die zwischen Abt Helmreich vom Kloster Michelsberg und Bischof Gottfried von Würzburg einen Vertrag schließen. Anlässlich der Neuausstattung der Urpfarrei Emskirchen erscheint im Schutzbrief Kaiser Friedrich Barbarossas 1158 Kirchfembach als Filiale von Emskirchen.
Die am nördlichen Ortsrand an steilem Hang gelegene mittelalterliche Chorturmkirche zeugt auch heute noch von ihrer Wehrhaftigkeit, in die sich die Menschen damals flüchten konnten. Bis zu zwei Meter dicke Mauern sowie der mit Schießkammern versehene 18 Meter hohe Turm boten einen gewissen Schutz - ebenso wie die zur Dorfseite hochgezogene Friedhofsmauer. Am Langhaus sind die romanischen (vor 1300) Bauteile heute noch erkennbar. Auch der Turmsockel dürfte noch einer spätromanischen Bauphase angehören.
In der Geschichte erscheint die Kirche St.Veit zu Kirchfembach erneut in den Jahren 1379 und 1390. In dieser Zeit scheint der Umbau unseres Gotteshauses vom romanischen zum gotischen Stil erfolgt zu sein. Die Großquader mit Zangenlöchern im Turmgeschoss ebenso wie die sauber versetzte westliche Giebelmauer tragen Steinmetz-Zeichen, wie sie auch an der Nürnberger Lorenzkirche zu finden sind.