Die Vier sind ein Segen!

Kreuz

Ohne diese Vier könnte ich mir mein Leben gar nicht vorstellen. Sie prägen die Tage, Monate und Jahre meines Lebens. Ich könnte auch gar nicht sagen, welche von den Vieren mir die liebste Zeit des Jahres ist? Der Frühling, wenn alles anfängt zu blühen? Oder der Sommer mit den schönen warmen Abenden oder der Herbst mit den tollen Farben? Oder doch der Winter, wenn alles zugeschneit und so friedlich und still ist?

Meistens finde ich immer die Jahreszeit am schönsten, die gerade dran ist. Außerdem genieße ich die Abwechslung sehr, die durch diese vier in mein Leben kommt. Wie sehr ich das vermisse, wurde mir auf einer Reise deutlich: Es ist schon 15 Jahre her, da habe ich im Sommer meine Freundin auf einer Missionsstation in Tansania besucht und vorher waren wir ein paar Tage mir unseren Kindern am Strand von Sansibar gewesen. Optisch ein weißer Traumstrand unter blauem Himmel, aber ein tropisches, feuchtheißes Klima. Nach drei Tagen hatte ich genug von der immer gleichen schwülen Hitze, die einen so träge macht. Ich möchte nicht an einem Ort leben, wo das Wetter das ganze Jahr hindurch immer gleich ist. Da fehlt die Abwechslung. Ich freue mich nicht mehr über die Sonne, wenn sie jeden Tag scheint. Ich brauche den Kreislauf unserer vier Jahreszeiten.

In der Bibel verspricht Gott nach der großen Flut dem Noah folgendes: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. (1. Mose 8,22)

Dieser Kreislauf soll nicht enden. Gott gibt die Zusage: All das, was Leben möglich macht, soll für immer bleiben.

Nach der Sintflut spricht Gott in seinem Herzen genauso wie vorher: Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf (1. Mose 8,21). Im Tiefsten hat sich nichts geändert im Verhalten der Menschen. Das hat Folgen, mit denen wir leben, mit denen wir fertigwerden müssen. Das Leben bleibt bedroht und zerbrechlich.

Die alte Sintflutgeschichte zeigt: Der Mensch ändert sich nicht, aber Gott ändert sich! Noch in der Katastrophe kommt zum Vorschein, was das Dichten und Trachten seines göttlichen Herzens im Tiefsten ist: Er will das Leben.

Lassen wir uns darauf ein? – Auf diesen heilsamen Rhythmus der vier Jahreszeiten, auf den göttlichen Rhythmus des Lebens – mit Tag und Nacht, Sommer und Winter, mit Saat und Ernte – nicht nur in der Landwirtschaft oder im Garten, sondern in allen Bereichen? Fügen wir uns ein in dieses göttliche Maß und versuchen wir nicht maßlos das Letzte aus unserem Leben, unserer Zeit, unserer Umwelt herauszuholen. Es schadet letztlich uns selbst, wenn wir die Nacht zum Tag machen oder im Sommer zumSkifahren auf den Gletscher wollen.

Nutzen wir unsere Zeit und nehmen bewusst wahr, welcher Reichtum in diesem Maß und dieser Begrenzung durch unsere vier Jahreszeiten liegt. Genießen wir diesen Sommer als ein Geschenk.

Viel Freude in der Eisdiele, im Garten oder im Schwimmbad wünscht Ihre Pfarrerin

Monika Bogendörfer