Priestertum aller Gläubigen?!

Kreuz

„Er gibt uns Anteil am Reich Gottes und macht uns zu Priestern, die Gott, seinem Vater dienen.“ (Offenbarung 1,6)

Gott dienen und Priester sein, so steht es in der Offenbarung. Dazu werden wir gemacht, aber wie macht man das?

In meiner Ausbildung zur Prädikantin hat eine Kursteilnehmerin erzählt, wie sie an einem Sonntag unfreiwillig zur Liturgin geworden ist. Der eingeteilte Pfarrer hatte leider vergessen, dass er zum Gottesdienst dran war und ist einfach nicht erschienen. Jetzt wollte man die anwesenden Gottesdienstbesucher nicht einfach so nach Hause schicken. Also hat die Mesnerin kurz überlegt, was sie jetzt machen soll und dann einfach spontan mit ganz viel Herzklopfen und vorher einem Stoßgebet zum Himmel „Herr hilf“, einen Gottesdienst gehalten. Danach hat sie die ganze Geschichte dann fast entschuldigend dem zuständigen Ortspfarrer erzählt und der war so beeindruckt, dass er sie gleich zum Lektorenkurs angemeldet hat.

Auch bei uns in den Sakristeien liegt ein fertiger Gottesdienst für den Fall der Fälle, denn es kann ja mal passieren, dass ein Liturg vergisst, dass er eingeteilt ist oder einfach kurzfristig krank wird und niemand mehr einspringen kann, dann kann jeder von uns für die Gemeinde den Gottesdienst halten. Denn bei uns gilt das Priestertum aller Gläubigen, dass bedeutet, dass jeder und jede sich im Gottesdienst und in der Kirchengemeinde einbringen kann mit seinen oder ihren Gaben, so wie es Paulus auch schon im Brief an die Korinther schreibt: „Es gibt verschiedenen Gaben, aber es ist immer derselbe Geist. Es gibt verschiedene Kräfte, aber er ist immer derselbe Gott.“

Und so können wir uns alle mit unseren Gaben in der Gemeinde einbringen, ob als Mesnerin, Organistin, Leselektor oder Bandmitglied. Gott hat uns mit unseren Gaben beschenkt, die wir zu seinem Wohl in der Gemeinde einbringen können und durch die unsere Gottesdienste und unsere Gemeinde erst lebendig werden.

Dadurch werden wir alle zu Priestern, die Gottes Gnade und seine große Güte loben und dankbar sind für alles was Gott uns geschenkt hat.

Eine gesegnete Zeit wünscht

Ihre Manuela Wurm