Unser tägliches Brot gib uns heute

nachgedacht

Frischgebackenes Schwarzbrot aus dem Holzofen mit Butter und Salz – da brauche ich nichts anderes. Ich liebe Brot und bin immer begeistert von den vielen unterschiedlichen Brotsorten und Angeboten von Dinkelvollkorn bis hin zum Körnerbaguette.

Mir ist aber auch bewusst, dass das Luxus ist und es Menschen gibt, die sich das tägliche Brot mittlerweile von den Tafeln holen, weil ihr Einkommen oder ihre kleine Rente mit den gestiegenen Lebensmittelpreisen nicht mehr Schritt halten kann.

In anderen Ländern mit niedrigerem Einkommen ist die Situation noch deutlich dramatischer, da werden Menschen hungern, wenn die Weizenpreise bedingt durch Krieg und Dürre weiterhin auf Rekordniveau verharren. Wenn das Grundlebensmittel Brot nicht mehr oder nicht mehr ausreichend da ist, geht es für viele Menschen ums Überleben.

„Unser tägliches Brot gib uns heute." Diese Bitte im Vaterunser geht uns oft fast automatisch über die Lippen und wir denken uns manchmal gar nicht so viel dabei. Aber es ist wirklich ein Geschenk, jeden Tag genug zu essen zu haben und im Warmen zu sitzen. Es ist ein Geschenk zu wissen, dass Gott meine Bitten hört und für mich sorgt. Gott will, dass alle satt werden und es uns gut geht.

Denn bei der Bitte um das tägliche Brot geht es um mehr als einen gefüllten Bauch. Das Brot ist ein Symbol für alles, was wir zum Leben brauchen: Essen, Trinken, Kleidung, ein Dach über dem Kopf, Familie und Freunde. Damit ich wirklich ein gutes und erfülltes Leben habe, brauche ich aber noch mehr: Ich brauche die Gewissheit, dass mein Leben einen Sinn hat.

Jesus hat gesagt, er ist das Brot des Lebens für uns (Joh 6,35). Bei ihm können wir unseren Lebenshunger stillen. Ich möchte am Ende eines Tages oder einer Woche sagen können: „Es war gut.“ Und das möchte ich natürlich erst recht am Ende meines Lebens sagen können: „Es war gut! Erfüllt. Sinnvoll. Ich bin lebenssatt.“ Kann ich das glauben, dass Jesus mich auf einzigartige und einmalige Weise sattmacht? Dass er mehr bietet, als ein bisschen Spiritualität und christliches Wohlgefühl. Wenn ich mich auf ihn einlasse, dann merke ich, ich bekomme, was ich wirklich brauche. Ich muss und kann „sein Brot“ nicht bezahlen. Weder mit Geld noch mit guten Taten. Es ist ein Geschenk wie das Leben selbst.

Einen gesegneten Herbst, in dem Sie sich beschenkt fühlen können wünscht Ihnen

Ihre Pfarrerin Monika Bogendörfer