Es ist der Mühe wert!

AGottesdienst

„Oooh, neee!“ sagt mein 14jähriger, „Warum hast du mich jetzt geweckt? - Ich wollte lieber ausschlafen. Ich will gar nicht mit in die Kirche.“ „Jetzt geh halt mit, es gefällt dir bestimmt!“ werbe ich für den Gottesdienst. Denn meist ist es so, dass es den Leuten, die den Gottesdienst besuchen, auch gefällt, aber sich dazu aufraffen können am Sonntagmorgen, das fällt allen, bei denen der Gottesdienstbesuch keine feste Gewohnheit ist, wirklich schwer. Es gibt so viel anderes: Ausschlafen, Sport treiben, gemütlich frühstücken, Zeitung lesen und und und.

Aber Gott lädt uns ein und viele Menschen arbeiten dabei mit, dass der Gottesdienst eine besondere Stunde wird: Die Musiker, meist Organistin, manchmal aber auch der Posaunenchor, die Band oder ein Chor proben schon vorher alles ein, damit es am Sonntag auch gut klingt. Dann ist da auch unsere Mesnerin in Hagenbüchach oder ein ganzes Team von Ehrenamtlichen wie in der Kirchen-gemeinde Kirchfembach, die sich um Heizung, Glockenläuten, Liederanstecken, Sauberkeit in der Kirche und den Blumenschmuck am Altar kümmern. Und Pfarrer und Pfarrerinnen geben sich natürlich auch Mühe, eine gute Predigt zu halten und den Gottesdienst gut vorzubereiten. Auch Lektoren und Prädikantinnen und Prädikanten unterstützen dabei und führen durch den Gottesdienst. Es steckt in einem Gottesdienst also eine ganze Menge Arbeit und Mühe.

Ob die Besucher den Gottesdienst dann letztlich bewegend, interessant, nachdenkenswert, tröstend, begeisternd, genau zur eigenen Lebenssituation passend oder leider nur langweilig finden, das liegt aber nicht nur an den Mitarbeitern und den Besuchern selbst, sondern auch an Gott.

Sein Geist weht, wo er will und so geschieht es, dass manchem in dieser einen Stunde Gottesdienst ein Stück Lebenslast abfällt, so manche getröstet heimgehen und manche dabei ein Loblied auf den Lippen haben. So mancher stellt am Ende fest, die Stunde Gottesdienst, die hat mir heute gut getan.

Dass das so ist, das können die Menschen nicht machen, die am Gottesdienst mitarbeiten und sich Mühe geben mit Liedern, Blumenschmuck, Lesung, Musik oder Predigt. Es ist vielmehr ein besonderes Geschenk Gottes.

Wer sich aber aufrafft und den Gottesdienst besucht, der stellt erstaunlich oft fest, dass es sich gelohnt hat zu kommen. Wie mein 14jähriger: „War eigentlich schon okay, dass du mich geweckt hast. Es hat mir heute gefallen“, meint er am Ende. Die Tafel Schokolade, die ich ihm versprochen habe, wenn er mitkommt, will er aber trotzdem.

Schön, wenn Sie, liebe Gemeindeglieder den Gottesdienst besuchen und in dieser Stunde am Sonntagmorgen erfahren, es lohnt sich. Es ist der Mühe wert, dafür aufzustehen, auch wenn ich Ihnen keine Tafel Schokolade mitgebe.

Ihre Pfarrerin Monika Bogendörfer